-
Die produktspezifische Bewertung ist wichtiger als die Applikationsform
Statt – wie lange üblich – zwischen subkutaner versus sublingualer Immuntherapie (SCIT/SLIT) zu unterscheiden, wird in der Leitlinie eine produktspezifische Bewertung der Datenlage unabhängig von der Applikationsform gefordert.
-
Nicht warten, sondern besser im Kindesalter starten
Die Therapie sollte im Kindes- und Jugendalter früh begonnen werden. Dies begründet sich mit den sekundärpräventiven Aspekten, insbesondere der Reduktion von Neusensibilisierungen und vermindertem Asthmarisiko. Derartige Effekte wurden aber bislang nur für wenige Präparate nachgewiesen.
-
Kein Unterschied in der Therapieadhärenz bei SCIT und SLIT
Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass die Therapietreue bei der SCIT höher sei als bei der SLIT, konnten dies die Autoren der Leitlinie nicht bestätigen. Sie sind sich aber einig, dass die Therapietreue für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung ist. Da mehr Allergiker als von ärztlicher Seite angenommen eine SIT wieder abbrechen, werden Massnahmen zur Verbesserung der Therapietreue angeraten.
Die SIT ist im Vergleich zur symptomatischen Therapie bei allergischer Rhinitis und allergischem Asthma auf lange Sicht deutlich kosteneffizienter. Die Kosten für eine SIT werden in der Regel von allen Krankenkassen übernommen.
-
Aluminium-adjuvantierte Allergene sind gesundheitlich unbedenklich
Die derzeitige Datenlage lässt nicht auf eine Gefährdung von Kindern oder Erwachsenen durch die SCIT mit Aluminium-adjuvantierten Allergenen schliessen. Es besteht kein Grund, auf Aluminium-adjuvantierte Präparate zu verzichten.