PRESSEINFORMATION

Ragweed-Allergie: Erste Tablette zur allergen-spezifischen Immuntherapie verfügbar

Linz, 15. April 2020 ALK bringt mit RAGWIZAX® die erste Tablette für eine allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) bei Allergien gegen Ragweedpollen (Ambrosia artemisiifolia) auf den österreichischen Markt. Die Zulassungsstudie[1] lieferte überzeugende Ergebnisse: Bei guter Verträglichkeit konnten die allergischen Symptome um 21 Prozent und der Bedarf an symptomlindernden Medikamenten um 38 Prozent über Placebo hinaus reduziert werden. Mit 1. Mai ist RAGWIZAX® in Österreich für erwachsene Ragweedpollen-Allergiker verfüg- und frei verschreibbar.


Das dänische Pharmaunternehmen ALK ist Pionier in der Forschung und Entwicklung von tablettenbasierten Präparaten für eine allergen-spezifische Immuntherapie (AIT). Mit GRAZAX® gegen Gräserpollen- und ACARIZAX® gegen Hausstaubmilben-Allergie wurden bereits innovative und in ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gut dokumentierte Therapien auf den Markt gebracht. RAGWIZAX® ergänzt nun als dritte Tablette das Portfolio in Österreich. Alle Tabletten enthalten standardisierte, natürliche Allergenextrakte und stehen als schnelllösliches Lyophilisat zur Verfügung. So können die Allergene innerhalb von nur 15 Sekunden freigesetzt werden.


Ragweed (Ambrosia; im Volksmund auch unter Trauben- und Fetzenkraut bekannt) gilt als Pflanze mit sehr hoher allergischer Potenz. In Ostösterreich beträgt die Prävalenz der Ragweedpollen-Allergie etwa elf Prozent.[2] Die Symptome reichen von Augenjucken, Niesen, einer rinnenden oder verstopften Nase bis hin zu trockenem Husten, Engegefühl in der Brust und Dyspnoe. Laut Österreichischem Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien liegt der Schwellwert für allergische Symptome im Osten Österreichs bei vier Pollen/m3 Luft. „Bei vielen Allergikern geht die Entzündung von den oberen auf die unteren Atemwege über und kann dort eine chronische Entzündung sowie Asthma auslösen“, erklärt Mag. Heidelinde Schopper, Geschäftsführerin von ALK in Österreich. Vier von zehn Ragweed-Allergikern leiden auch an Asthmasymptomen.[3-6] In den USA gilt Ambrosia inzwischen als wichtigster Auslöser für saisonales Asthma.

Symptome und Medikamente signifikant reduziert

RAGWIZAX® wurde im Rahmen des größten Studienprogramms, das weltweit je zur Ragweed-Immuntherapie durchgeführt wurde, untersucht. Über 3.000 Patienten nahmen daran teil. Die Ergebnisse überzeugten durch gute Verträglichkeit sowie signifikante Reduktion von Symptomen und Medikationsbedarf während der gesamten Pollensaison. Im Rahmen der Zulassungsstudie1 verabreichten sich 784 Erwachsene mit Ragweed-induzierter allergischer Rhinitis und/oder Konjunktivitis selbst ein Jahr lang täglich die Ragweed-AIT mit dem Ambrosia artemisiifolia-Hauptallergen 1 (Amb a 1-U) oder Placebo. Die Probanden durften bei Bedarf Medikamente zur Symptomlinderung verwenden. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war der kombinierte tägliche Symptom- / Medikamenten-Score während der Hochsaison für Ragweed. Die Sicherheit wurde durch das Führen von Tagebüchern überwacht. Die Probanden dokumentierten unerwünschte Ereignisse während der gesamten Studiendauer. Das Ergebnis: Die allergischen Symptome konnten um 21 Prozent und der Bedarf an symptomlindernden Medikamenten um 38 Prozent über Placebo hinaus reduziert werden. Die Behandlung wurde gut vertragen: Bei Therapiebeginn trat vorwiegend milder bis moderater Juckreiz in Mund und Rachen auf. Die meisten dieser Lokalreaktionen waren vorübergehend und klangen spontan wieder ab.[7]

RAGWIZAX® ist für die Behandlung einer durch Ragweedpollen indizierten allergischen Rhinitis bei Erwachsenen im Alter ab 18 Jahren mit oder ohne Konjunktivitis indiziert, die mit symptomlindernden Medikamenten nicht ausreichend behandelt werden kann.[7] Die Therapie mit RAGWIZAX® sollte mindestens zwölf Wochen vor Beginn der Ragweedpollen-Saison und über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen. Dabei sollte täglich eine Tablette eingenommen werden. Schopper: „Wir freuen uns, dass wir mit RAGWIZAX® nun eine kausale Therapie zur Verfügung haben, die Patienten eine hochwirksame und komfortable Möglichkeit bietet, ihre Ambrosia-Allergie nachhaltig in den Griff zu bekommen.“

Immer mehr Ragweed-Hot Spots in Österreich

Ragweed kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde durch Saatgutlieferungen nach dem zweiten Weltkrieg eingeschleppt. Seither breitet sich das Unkraut von Ungarn ausgehend auch in Österreich immer mehr aus. Wien, Burgenland und Niederösterreich sind demnach die Gebiete mit dem höchsten Ragweed-Vorkommen. „Hat sich Ragweed in einer Gegend erst einmal etabliert, breitet es sich in Massen aus. Hot Spots sind die Straßenränder der Hauptverkehrsrouten. Aber auch in Gebieten mit Feldwirtschaft und bei Großbaustellen und Schutthalden sowie an Plätzen, wo Vögel im Winter gefüttert werden, tauchen die Pflanzen auf“, so Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes sowie der Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation an der MedUni Wien. Begünstigt durch die globale Erwärmung durch den Klimawandel wird damit gerechnet, dass auch die Häufigkeit und Prävalenz von Ragweed-Allergien langfristig weiter zunehmen.[8]

Belastungen sind ab Mitte August zu erwarten und dauern bis in den Herbst hinein. Wie intensiv die heurige Saison werden wird, lässt sich aber noch nicht vorhersagen, denn: „Die Pflanze macht ihre Blühbereitschaft und -intensität von der Temperatur, den Lichtstunden und der Regenmenge im Mai und Juni abhängig“, beschreibt Berger die Voraussetzungen für das zu erwartende Ausmaß der Pollenbelastung.

Service- und Info-Tipps

 

  • www.ragweedfinder.at: Der Ragweed-Finder ist ein Service des Österreichischen Pollenwarndienstes. Jeder Bürger ist aufgerufen, Funde aus ganz Österreich mit Foto über die Webseite zu melden. Ragweedfunde werden an die entsprechenden Stellen der Landesregierungen weitergeleitet und durch Mähen entfernt.
  • Ragweed-Finder App: Ermöglicht das mobile Melden von Ragweed-Funden aus ganz Österreich.

 

Die Plattform und die App sind eines der erfolgreichsten Citizen Science-Projekte in Österreich.

ALK – Allergy solutions for life

ALK ist ein weltweit tätiges Allergie-Unternehmen mit einem großen Angebot an Behandlungen, Produkten und Services für die besonderen Bedürfnisse von Allergikern, ihren Familien und Ärzten. ALK beschäftigt weltweit rund 2.400 Mitarbeiter, hat seinen Hauptsitz im dänischen Hørsholm und ist an der NASDAQ Kopenhagen notiert. Weitere Informationen über ALK und Allergien finden Sie auf www.alk.net/at.

Kontakt für Journalisten-Rückfragen:

Mag. Klaudia Wondraschek-Unger
Manager Marketing & Office Management
ALK-Abelló Allergie-Service GmbH
T: 0732 385372 - 627
E: klaudia.wondraschek-unger@alk.net

Elisabeth Leeb
[ PR-Beratung › Medienarbeit › Text ]
T: 0699/1 424 77 79
E: leeb.elisabeth@aon.at

Referenzen

1 Creticos PS et al. J Allergy Clin Immunol. 2013 May;131(5):1342-9 2 Hemmer et al. Prävalenz der Ragweedpollen-Allergie in Ostösterreich. 2009. Abrufbar unter http://www.noel.gv.at/noe/Gesundheitsvorsorge-Forschung/Ragweedpollen_Allergie.pdf 3 Laaidi M et al. Ann Allergy Asthma Immunol. 2003; 91:195–201 4 Taramarcaz P et al. Swiss Med Wkly. 2005; 135:538–48 5 Corsico R et al. Invest Allergol Clin Immunol. 2000; 10(3):155–61 6 Dechamp C et al. Allerg Immunol. 1995; 27:320–5 7 Fachinformation RAGWIZAX, Stand Juli 2019 8 Lynda Hamaoui-Laguel et al. Effects of climate change and seed dispersal on airborne ragweed pollen loads in Europe; in Natural Climate Change, published online 25 MAY 2015 | DOI: 10.1038/NCLIMATE2652

Bilder

ALK_RAGWIZAX_Packung
Last updated: 2023.12.11