Allergische Erkrankungen werden stetig mehr, ihre Tragweite allerdings nach wie vor unterschätzt. Prim. Dr. Peter Ostertag, Leiter der Abteilung für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde am Bezirkskrankenhaus Kufstein dazu im Interview.
Was sind die Gründe für die Zunahme an Atemwegsallergien?
Wie weltweit beobachtet, so lässt sich auch in Österreich eine deutliche Zunahme an allergischen Erkrankungen verzeichnen. Die Ursachen hierfür sind nach wie vor nicht abschließend geklärt. Häufig werden in diesem Zusammenhang mehrere Hypothesen diskutiert: So die „Hygiene“ - oder „Urwald-Hypothese“, die besagt, dass eine zu geringe Stimulation des Immunsystems durch fremde Stoffe in der frühen Kindheit zu einer vermehrten Ausprägung von allergischen Erkrankungen führt. Die „Biodiversitäts-Hypothese“ geht davon aus, dass eine zu einseitige Belastung eher Allergien hervorruft und laut „Schadstoff-Hypothese“ nimmt die Allergenität von Substanzen durch vor allem feine partikuläre Luftschadstoffe deutlich zu. Weitere Gründe sind die Erwärmung durch den Klimawandel, die eine frühere und verlängerte Blühperiode der Pflanzen sowie höhere und längere Pollenbelastungen zur Folge hat. Dadurch breiten sich auch „neue“ Allergene aus – wie zum Beispiel das Unkraut Ragweed (Ambrosia artemisiifolia), das vor allem in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland, der Steiermark und in Kärnten eine zunehmende Rolle spielt. Auch die vermehrte Reisetätigkeit führt zu einem Anstieg an allergischen Erkrankungen – Menschen begegnen in fremden Ländern neuen Allergenen und fremde Lebensmittel werden importiert. Letztendlich werden auch genetische Faktoren diskutiert. ...
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